Offshore Dialogue: Ausblicke in die Zukunft

SMM 2014 Eingang Mitte Messeplatz.
SMM 2014 Eingang Mitte Messeplatz. © SMM

Nicht einmal zwei Jahre ist es her, seit der Ă–lpreis in den Keller fiel und die Offshore-Industrie – vor allem das Ă–l- und Gas-Geschäft – mit sich riss. Seitdem herrscht ĂĽberwiegend Flaute: GroĂźe Konzerne fuhren ihre Investitionen herunter. Schiffbau, Zulieferer und angeschlossene Dienstleistungen schwimmen auf dem Trockenen. Jetzt aber könnte die Kurve wieder nach oben zeigen: Laut dem 2016 veröffentlichten “Offshore Support Vessel Global Market Outlook” des indischen Marktforschers Wise Guy Reports soll der OSV-Markt bis 2022 um jährlich 5,7 Prozent auf dann 43,07 Milliarden US-Dollar wachsen.
Vor allem die Bereiche Windenergie und Tiefseebergbau machen der Branche Hoffnungen. Denn hier besteht großer Bedarf an spezialisierten Schiffen und zukunftsweisenden Technologien. Doch was genau braucht der Markt? Welche Rahmenbedingungen sind nötig? Und welche Rolle spielt das Thema Digitalisierung? Die SMM, die Weltleitmesse der maritimen Wirtschaft, die vom 6. bis 9. September 2016 auf dem Hamburger Messegelände stattfindet, gibt Antworten auf diese und viele weitere Fragen. Sie widmet dem Thema mit dem „Offshore Dialogue“ am 8. September sogar einen speziellen Konferenztag mit hochkarätigen Referenten aus Wirtschaft und Wissenschaft. Key Note Speaker ist Steve Robertson, Geschäftsführer von Douglas-Westwood.

Innovationen gefragt

„Nur mit den innovativsten Technologien werden wir unsere internationale Spitzenposition halten und erfolgreich in Zukunftsmärkte einsteigen können“, sagt Uwe Beckmeyer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), das die Konferenz unterstützt. „Unser Ziel ist es, die maritime Wirtschaft bei der Entwicklung neuer Technologien zu unterstützen, die auch wirtschaftlich attraktiv sind. Dazu braucht es den engen Schulterschluss zwischen maritimen Unternehmen, der Offshore-Windbranche und der Wissenschaft“, so der Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft, der die Konferenz mit einem Grußwort eröffnen wird.

Zukunftsthemen im Fokus

SMM 2014 Offshore Dialogue.
SMM 2014 Offshore Dialogue. © SMM

Die Konferenz am 8. September trägt den Titel „Offshore industry – quo vadis?“ und ist in drei Panels unterteilt. Im Abschnitt „Subsea technology – experience and challenges“ geht es um Perspektiven von Meeresbergbau und Unterwasser-Gasanlagen. Es werden ferngesteuerte Unterwasserfahrzeuge (remotely operated towed vehicles) vorgestellt, die per Schleppkabel gezogen werden. Sie eignen sich als Alternative zur Förderung von Rohstoffen aus Tiefseelagerstätten. Auch Schwerlastkrane für Unterwasseroperationen sind ein Thema. Als Experten kommen zu Wort: Baard Alsaker, Vice President für Forschung & Entwicklung und Technologie beim global agierenden Offshore-Zulieferunternehmen MacGregor, und Basil Zweifel, bei MAN für Exploration im Öl- und Gassegment verantwortlich.
Im Panel „Health, safety & environment – the human factor“ stehen spezielle Offshore-Schiffe im Fokus, die mehr Sicherheit auf See versprechen. Lassen sich bei den Standards Synergien zwischen Öl- und Gas-Sektor und dem Offshore-Wind-Bereich schaffen? Darüber hinaus geht es um spezielle Trainings für Mitarbeiter, die auf dem anspruchsvollen Feld tätig sind – und um die Frage, ob in Zukunft Offshore-Arbeiten eher über fixe Plattformen oder Service Vessels erledigt werden. Sybrand Boschma, Offshore-Spezialist bei der niederländischen Werften-Gruppe Damen, und Michael McDonald, Manager beim führenden technologischen Beratungsunternehmen Force mit Sitz in Dänemark sind hier mit von der Partie.
Das dritte Panel mit dem Titel „Digitalisation offshore 4.0 – challenge and opportunity“ wagt einen Blick in die Zukunft der Branche. Big Data, intelligente Maintenance-Konzepte, Logistikoptimierung für Offshore- Windparks und Cyber-Sicherheit im Offshore-Sektor sind hier die zentralen Bausteine. Juan Gallego vertritt als Experte für Ferndiagnostik beim schwedischen Komponentenhersteller SKF die Praxis. Die Forschungsseite ist mit Prof. Dr-Ing. Carlos Jahn, Chef des Fraunhofer Centers für Maritime Logistik und Dienstleitungen hochkarätig vertreten. Kenneth Richardson steuert als Chef der globalen Offshore-Sparte von ABS die Perspektive einer führenden Klassifikationsgesellschaft bei. Speziell für Anbieter und Interessenten der Offshore-Windbranche findet vom 27. bis 30. September 2016 auf dem Gelände der Hamburg Messe die WindEnergy Hamburg statt.

Beitrag: SMM // PP

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