Nominiert: NSB Group entwickelt kosteneffiziente Landstromversorgung für Containerschiffe

Schematische Darstellung für Landstromanschluss in der Seeschifffahrt.
Schematische Darstellung für Landstromanschluss in der Seeschifffahrt. © NSB

Das in der NSB Group (Niederelbe Schiffahrtsgesellschaft mbH), Buxtehude, entwickelte System dient zur landseitigen Versorgung von Containerschiffen mit Strom im Hafen. So können die Schiffe den Betrieb der Hilfsdiesel einstellen. Das reduziert Schadstoffe während der Hafenliegezeit. Für die günstige und platzsparende Lösung ist die NSB Marine Solutions für die Auszeichnung „Electrical Power System of the Year Award“ nominiert worden.

Das neuartige System kommt ohne teure zusätzliche elektrische Komponenten aus. „Wir haben zusammen mit namhaften Partnern ein System entwickelt, das überwiegend auf bordeigene Bauteile und Verkabelungen zurück greift“, erklärt Božidar Petrović, Senior Executive Advisor bei NSB. „Herkömmliche Landanschlusssysteme – auch Alternative Marine Power genannt – werden in einem Container verbaut an Bord aufgestellt. Die Lösung von NSB kommt ohne Container aus. Das spart Platz, Gewicht und Kosten ein.“ Da die Installationsarbeiten während der Reise ausgeführt werden können, schränkt der Einbau die Verfügbarkeit des Schiffes nicht ein; Werftaufenthalte und Off-Hire-Zeiten entfallen. Die NSB Marine Solutions vertreibt die Landanschlusslösung weltweit. Das System wird bereits auf zwei Schiffen eingebaut, die zwischen Nord- und Südamerika im Einsatz sind.

Die Preisverleihung für den „Electrical Power System of the Year Award“ findet am 25. April im Rahmen der European Marine Engineering Konferenz 2017 in Amsterdam statt. Neben einer vom britischen Branchendienst Riviera Maritime Media ausgewählten Fachjury werden die Gewinner der Preise auch über ein Online Voting ermittelt. Die NSB Group hatte schon 2016 den „Innovation Award“ für das erfolgreiche WIDENING Projekt gewonnen.

Bereits 2008 erließ der amerikanische Bundesstaat Kalifornien als erste Region weltweit strenge Gesetze zum Immissionsschutz. Schiffe müssen demnach während ihrer Liegezeit am Terminal mit Energie aus dem landseitigen Stromnetz versorgt werden. Hierzu ist eine Verbindung notwendig, um die Schiffe an den Landstrom anzuschließen. Erst dann können die Hilfsdiesel an Bord abgeschaltet werden, die bisher für die Stromversorgung der Systeme an Bord nötig waren. Ihr Betrieb führt zu hohen Schadstoffbelastungen in den Häfen. Heute gelten diese Immissionsschutz-Gesetze weltweit in vielen Häfen, insbesondere an der Westküste der USA, in Asien und Europa.

 

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Dipl. -Ing. Peter Pospiech
Redaktionsleitung bei VEUS-Shipping.com mit Schwerpunkt Schiffsbetriebstechnik, Transport, Logistik, Schiffahrt, Hafen und dem weitreichenden Thema Umweltschutz sowie gesetzliche Auflagen für Antriebsmaschinen.