Offshore-Zentrum Cuxhaven bekommt Hafen-Steckdose

Die ROTRA VENTRE während Schwergutübernahme in Cuxhaven.
Die ROTRA VENTRE während Schwergutübernahme in Cuxhaven. © nports

Erster Landstromanschluss in den NPorts-Häfen

Nur wenige Monate nach der Fertigstellung der Infrastruktur am Liegeplatz 9.3 im Seehafen Cuxhaven, geht es in diesen Tagen mit dem Ausbau weiter. Bis Mitte März 2018 wird an der neuen Hafenanlage ein Landstromanschluss für die Versorgung von Seeschiffen mit Energie während ihrer Hafenliegezeit hergestellt. Niedersachen Ports (NPorts) hat als Eigentümerin des Hafens den Auftrag erteilt. Die Firmen EWE NETZ in Zusammenarbeit mit der Siemens AG setzen derzeit das Projekt um.

Von links: Torsten WĂĽstenberg, Carsten SĂĽnnke-Berendsen, Holger Banik, Andreas Menzel.
Von links: Torsten Wüstenberg (Leiter Netzregion Cuxhaven/Delmenhorst EWE NETZ GmbH), Carsten Sünnke-Berendsen (Werksleiter Siemens-Gamesa), Holger Banik (Geschäftsführer Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG) und Andreas Menzel (Global Key Account Manager deugro Projekt GmbH). © Andreas Burmann

„In unseren Seehäfen ist das die erste Landstromanlage für die Frachtschifffahrt. Damit sind wir einer der ersten Offshore-Standorte, die diese Technik anbietet. Sie trägt maßgeblich dazu bei, hier in Cuxhaven Emissionen von Lärm und Luftschadstoffen gar nicht erst entstehen zu lassen“, erklärt Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG.

Mit der geplanten Fertigstellung im Frühjahr 2018 wird dann eine Anlage mit einer Leistung von 630 Kilowatt zur Verfügung stehen. Insgesamt besteht die Anlage aus einer Station mit zwei Transformatoren und einem Konverter, der den Wechselstrom aus dem öffentlichen Netz (400V/50Hz) für die Nutzung an Bord (440V/60 Hz umwandelt). Zudem entsteht eine Übergabestation, bei der über ein Rollensystem die Stromkabel sicher auf das Schiff geführt werden. Das System gleicht mit ständigem Nachführen einen Tidenhub bis zu fünf Metern automatisch aus.

Der Liegeplatz 9.3 ist im August 2017 in Betrieb genommen worden. Der Liegeplatz wurde durch Umbauarbeiten so ertüchtigt, dass über eine öffentliche Rampe Schwerlastverkehre direkt auf RORO-Schiffe verladen werden können. Mit einer Abmessung von 115 mal 55 Metern ist die Rampe auch für besonders schwere Lasten, wie zum Beispiel Jackets, Gondeln oder anderes schweres Gut, ausgelegt. Rund 9,5 Millionen Euro wurden hier in die öffentliche Hafeninfrastruktur investiert.

Ausgelöst durch die Ansiedlungsentscheidung von Siemens und weiterer Zulieferunternehmen sowie der aktuell positiven Windkraft-Entwicklung in Cuxhaven, entstand zusätzlicher Bedarf an Offshore-Umschlaganlagen.

Eine der ersten Abnehmerinnen des Landstroms wird das für diesen Zweck umgerüstete RoRo-Schiff ROTRA VENTRE sein. Das Schiff wird die im neuen Werk in Cuxhaven produzierten Offshore-Windturbinen in einem regelmäßigen Pendelverkehr vom Liegeplatz 9.3 in Cuxhaven zu den jeweiligen Installationshäfen bringen. Das Schiff wird vom Logistikunternehmen deugro bereedert.

 

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