ForSea nimmt weltgrößte E-Fähren in Betrieb

Batterieraum mit 640 Batterien à 90 kg und einer Gesamtkapazität von 4.160 kWh. ©ForSea
Blick in den Batterieraum mit 640 Batterien à 90 kg und einer Gesamtkapazität von 4.160 kWh. ©ForSea

Die frühere schwedische HHFerries Group, nun ForSea Ferries, hat zwei rein elektrische Fähren namens AURORAund TYCHO BRAHE auf der Strecke zwischen Helsingborg (Schweden) und Helsingör (Dänemark) in Betrieb genommen.

E-Fähre AURORA fährt elektrisch. ©ForSea
E-Fähre AURORA fährt elektrisch. ©ForSea

Die Meerenge zwischen Helsingborg und Helsingör ist mit den Fähren binnen 20 Minuten passierbar. Die Route wird rund um die Uhr alle 15 Minuten befahren. An den beiden Anlegestellen links und rechts des Öresund wartet je ein vollautomatischer Roboterarm zur Zwischenladung der Fähren, die nur fünf bis neun Minuten dauern soll.

An Bord der beiden E-Fähren befinden sich insgesamt 640 Batterien à 90 kg. Sie sind in vier Containern zwischen den Schornsteinen des Oberdecks platziert, weisen eine Gesamtkapazität von 4.160 kWh auf und steigern das Gewicht pro Schiff um üppige 280Tonnen. Jede Überfahrt verbraucht laut dem Fährbetreiber etwa 1.175 kWh, sodass stets ein komfortabler Kapazitätspuffer vorhanden ist. Da die Fähren weiter über ihre „alten“ Dieselvorrichtungen verfügen, wäre im Notfall aber auch ein Umschalten in Hybrid- oder Dieselbetrieb möglich, heißt es. Die Akkumulatoren können u.a. mit den schiffseigenen Dieselmotoren aufgeladen werden.

In jedem Hafen wird ein vollautomatischer, Laser gesteuerter Roboterarm für den Ladevorgang eingesetzt. ©ForSea
In jedem Hafen wird ein vollautomatischer, lasergesteuerter Roboterarm für den Ladevorgang eingesetzt. ©ForSea

Der Strom, der in den Akkumulatoren gespeichert wird, stammt aus nicht-fossilen Quellen wie Windkraft, Wasserkraft und Sonnenlicht, wodurch sich nicht nur der CO2-Ausstoß der Fährlinie deutlich reduziert, sagt das Unternehmen. Auch die Emissionen von Partikeln sinken. Für den Ladevorgang wird ein vollautomatischer, lasergesteuerter Roboterarm eingesetzt, der bei jedem Hafenaufenthalt mit einer der Fähren verbunden wird. Während einer fünf bis neun Minuten dauernden Ladezeit wird Strom für die rund 20-minütige Überfahrt getankt.

Das Budget für das Projekt gibt ForSea mit 300 Mio Schwedischen Kronen (rund 29 Mio Euro) an, wobei die EU rund 120 Mio Schwedische Kronen (rund 11,5 Mio Euro) beigesteuert hat. Mit der Inbetriebnahme der beiden Elektro-Fähren wird es dem Fährbetreiber nach eigenenAngaben gelingen, seine Emissionen um etwa 65 Prozent zu reduzieren. Schweden hat das langfristige Klimaziel ausgegeben seine Emissionen bis 2045 rechnerisch auf null zu senken.

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Dipl. -Ing. Peter Pospiech
Redaktionsleitung bei VEUS-Shipping.com mit Schwerpunkt Schiffsbetriebstechnik, Transport, Logistik, Schiffahrt, Hafen und dem weitreichenden Thema Umweltschutz sowie gesetzliche Auflagen für Antriebsmaschinen.